Garbsen | Berenbostel

Wohnquartier an den Eichen

„Wohnraum schaffen“ als Ziel der Stadtentwicklung

 

HANKUNFT | Denstorf Lageplan Wohnen am Wasserkamp

Gerechte, grüne und produktive Städte für die Zukunft

„Wohnraum zu schaffen“ hat die Stadt Garbsen als wesentliches Ziel ihrer Stadtentwicklung definiert. Deshalb war für das im Wettbewerb zu beplanende Gebiet ein allgemeines, zukunftsfähiges Wohnquartier mit Nahversorgung, Gastronomie, Ärzten, öffentlichen Einrichtungen und Grünflächen vorgesehen.

Die Auslobung verwies explizit auf die Ziele der neuen Leipzig Charta 2020. Als zentrales Leitmotiv nennt die Charta gerechte, grüne und produktive Städte die das Gemeinwohl der jetzigen und aller zukünftigen Generationen fördern und stärken sollen.

Gerechte Stadtentwicklung behält die Interessen aller Bewohner: innen im Blick und berücksichtigt diese gleichberechtigt nebeneinander: Familien, Singles, Kinder und Senioren, Migranten, unterschiedliche Lebensformen und -konzepte, verschiedene Lebensphasen, heterogene Bedürfnisse hinsichtlich Unterstützung und Betreuung.

Projektcharakteristika

129 Wohneinheiten

HANKUNFT | Ikon KfW 40

KfW 40 EE-Standard

Urban gardening

Jung und Alt

Gemeinschaftliches Wohnen für alle Generationen

 

HANKUNFT | Denstorf Lageplan Wohnen am Wasserkamp

Diverser Wohnraum-Mix mit 1 bis 5 Zimmern

Für das ausgeschriebene Baufeld 4 planen wir eine Wohnbebauung mit gemischten Wohnungsgrößen und -arten mit angeschlossener Sozialstation. Ein Café mit Terrasse schafft am und auf dem Quartiersplatz einen öffentlichen Ort zum Verweilen, Entspannen, zum Austausch und als Ort für gemeinschaftliche Feste oder Versammlungen. Ziel ist es, ein lebendiges, städtisches Quartier zu schaffen, mit dem sich alle Bewohner: innen identifizieren und in das sie immer gern wieder zurückkehren.

Das Konzept soll eine ausgewogene soziokulturelle Mischung und eine wirkungsvolle und längst mögliche Teilhabe im Alter erzielen: Wohnen älterer Menschen in der Familie, als Alten-WG oder allein in der eigenen altengerechten Wohnung.  Ältere Menschen vor Isolation und Vereinsamung zu schützen, ist eine wesentliche Aufgabe in einer Gesellschaft, die insgesamt immer älter wird. Gleichzeitig können ältere Menschen bspw. Familien und Jüngere bei der Betreuung von Kindern oder anderer Aufgaben unterstützen und entlasten.

Die angegliederte Sozialstation unterstützt sowohl ältere als auch jüngere Bewohner: innen in genau dem Maße, in dem Hilfe benötigt wird. Die Sozialstation und das Café direkt am Quartiersplatz befördern das gesellschaftliche Miteinander im gesamten Quartier und darüber hinaus.

Halböffentliche Innenhöfe mit Spielflächen in Sichtweite für Kleinkinder, Stadt- und privaten Gärten bilden geschützte Außenräume im Mittelpunkt der Wohnhäuser. Sie laden ein zu Interaktion, Austausch und Kennenlernen.

Der geplante Wohnraum-Mix fördert gemeinschaftliches Wohnen über alle Altersgruppen hinweg. Größere und kleinere Wohnungen sind über das gesamte Quartier verteilt. Kleinere 1- bis 2-Zimmer-Appartements bieten Raum für Singles und Paare, 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen bieten großzügige Flächen für Familien und Wohngemeinschaften.

Alle Wohnungen sind als Mietwohnungsbau vorgesehen. Hiervon planen wir 40 % als geförderten Wohnungsbau. Knapp 35 % der frei finanzierten und geförderten Wohnungen sind größer als 90 m² mit 4 bis 6 Zimmern.

 

Städtischer Wohnraum im Grünen

Die Gestaltung der Außenanlagen lässt alle fünf Gebäuderiegel zusammenwachsen und als verbundenes Wohnviertel erleben. Einheimische Arten, wie Eichen, Säulenhainbuchen, Zierkirschen und Felsenbirnen prägen die Vegetation im neuen Quartier. Versiegelte Flächen werden stark reduziert, Sand-, Rasen- und Beet-Flächen dominieren das Areal.

Zwei der Bestands-Eichen werden in die Gestaltung des neuen Quartiersplatzes integriert und bleiben als ortsprägende Bäume erhalten. Ebenerdige Pflanzflächen und Hochbeete gliedern den Platz. Neu gepflanzte Bäume in umlaufenden Hochbeeten fassen die Gesamtfläche ein und machen diese als Raum erlebbar. Öffentliche Pflanzbeete, Bänke und Tische ergänzen die halböffentliche Terrasse des Cafés. Sie bieten allen Bewohner: innen auch über das Baufeld 4 hinaus öffentliche Treff- und Ruhepunkte zum Kommunizieren, Verweilen und Entspannen im Außenraum.

In der Mitte beider halböffentlicher Innenbereiche werden Spielflächen für kleinere Kinder angesiedelt. Diese befinden sich in Sicht- und Rufweite der umliegenden Wohnbebauung und ergänzen die umliegenden öffentlichen Spielplätze. Rasen-, Beet- und Sandflächen prägen auch hier die Gestaltung. Kleinere Büsche und Sträucher schützen die privaten Freiflächen im Erdgeschoss, Bodenaufschüttungen und größere Bäume entlang der befestigten Wege strukturieren die Freiflächen und schaffen zusätzliche (blick-)geschützte Bereiche. Zusätzliche Hochbeete ermöglichen Urban Gardening für alle Bewohner: innen des neuen Viertels.

Der vorhandene Grünstreifen begrenzt den westlichen Teil des Baufeldes. Die zukünftigen Bewohner:innen erleben hier städtischen Wohnraum im Grünen. Die Tonkuhle am westlichen Rand dient als Versickerungs- und Rückhaltefläche und Amphibien und Insekten finden hier natürlichen Lebensraum.

KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT

 

Stahlbeton-Holzhybridkonstruktion als CO²-Speicher

 

Wir entwickeln Projekte nach dem DGNB Standard. Das Zertifizierungssystem des DGNB ist international anerkannt als globaler Maßstab für Nachhaltigkeit. Unser Entwurf sieht für alle Gebäude den KfW-40 EE-Standard vor. Der KfW 40 EE-Standard spart im jährlichen Betrieb 46 t CO² ein.

Sämtliche Gebäude werden als Stahlbeton-Holzhybridbauten geplant. Im verbauten Holz sind 990 t CO² gespeichert. Wollen wir die Klimaschutzziele zur Reduktion der CO²-Emmissionen erreichen, muss der Bausektor einen maßgeblichen Beitrag leisten.

Lediglich das Tragwerk des Gebäudes wird in Stahlbeton ausgeführt. Alle nichttragenden Wände und die Fassaden werden aus CLT-Platten (Cross Laminated Timber) gefertigt. CLT-Platten wirken schall- und wärmedämmend und erfüllen alle Anforderungen in Bezug auf den Brandschutz. Sie ermöglichen eine flexible Nutzung des Gebäudes. Sollten sich die Wünsche an die Nutzung des Gebäudes in der Zukunft verändern, können sie leicht ausgebaut und recycelt werden. Das geringe Transportgewicht spart Energie bereits im Bauprozess.

​Klimatolerante Pflanzen und große Grünflächen

Alle Dachflächen werden intensiv begrünt und große Bereiche werden mit Photovoltaik-Anlagen bestückt. Das hat eine Reihe von Vorteilen, die alle unmittelbar auf den Umweltschutz einzahlen: Die Dachflächen speichern aufkommendes Regenwasser und leiten dieses verzögert in die Kanalisation ein, bzw. lassen es in großen Teilen auf dem Grundstück versickern. Dachflächen erwärmen sich weniger, weil Verdunstungskälte sie im Sommer kühlen. Auf diese Weise wird der Wirkungsgrad der Photovoltaikanlagen sichergestellt und das „Kleinklima“ am Gebäude verbessert.

Die Innenhöfe werden mit Eichen und in Gebäudenähe mit schlanken Säulenhainbuchen bepflanzt. Kleinere Bäumen wie Felsenbirne und Zierkirsche gliedern umliegende Freiflächen rings um die Gebäude. Alle gewählten Baumarten tolerieren die sich stark wandelnden Klimabedingungen, kletternde Pflanzen begrünen Teile der Fassaden an den Laubengängen. Zwei Streifenpflaster sichern die Zufahrt in die Garagen der Stadthäuser, die umliegenden Flächen sind Rasen oder offene Beete. Offene Grünflächen und Bäume senken die Temperaturen in den Sommermonaten – helle Straßenbeläge und Fassaden unterstützen sie dabei.